Förder­ungen

Die österreichische Wasserstoffstrategie setzt sich das Ziel, durch Forschung, Technologieentwicklung und Innovation den Wirtschafts- und Technologiestandort Österreich zu stärken.

Die Finanzierung von Vorhaben im Bereich Wasserstoff ist in zahlreichen thematische Linien, Strukturprogrammen und bottom-up Förderschienen verankert, wobei die meisten dieser Programme einen breiteren Förderrahmen, über Wasserstoff hinausgehend, umfassen. Hierbei sind immer die unterschiedlichen Zielsetzungen und Kriterien zu beachten.

Erneuerbaren Ausbaugesetz (EAG)-Förderungen

  • Investitionszuschüsse für Elektrolyseanlage - 40 Millionen Euro pro Jahr
    Über das EAG wird die Erzeugung von Wasserstoff durch Elektrolyse gefördert werden. Pro Jahr werden Investitionszuschüsse „für Anlagen zur Umwandlung von Strom in Wasserstoff oder synthetisches Gas“ von 40 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden.
  • Investitionszuschüsse für Umrüstung bestehender Biogasanlagen - 15 Millionen Euro pro Jahr.

Über das EAG wird auch die Umrüstung bestehender Biogasanlagen zur Erzeugung und Aufbereitung von Biomethan gefördert. Pro Jahr werden 15 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

  • Investitionszuschüsse für neu zu errichtende Anlagen zur Erzeugung von erneuerbarem Gas - 25 Millionen Euro pro Jahr.

Die Neuerrichtung von Anlagen zur Erzeugung und Aufbereitung von erneuerbarem Gas wird gefördert, wenn die Anlage keine Anlage zur Umwandlung von Strom in Wasserstoff oder synthetisches Gas ist und das erneuerbare Gas in das Gasnetz eingespeist oder direkt im Endverbrauch angewendet wird. Pro Jahr werden 25 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden.

  • Eine entsprechende gemeinsame Verordnung befindet sich in Abstimmung.
  • Ebenso im EAG verankert ist eine Befreiung von Erneuerbaren-Förderpauschale und Förderbeitrag für Elektrolyseanlagen zur Produktion von erneuerbarem Wasserstoff, Befreiung von Netznutzungs- und Netzbereitstellungsentgelt Strom für Elektrolyseanlagen zur Produktion von erneuerbarem Wasserstoff

Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzespaket

Transformation der Wirtschaft im Rahmen des RRF (sofern nicht im EAG gefördert) –
100 Millionen Euro bis 2026

Das Programm "Transformation der Wirtschaft" des Klima- und Energiefonds unterstützt die österreichische Wirtschaft, insbesondere auch Unternehmen im EU-Emissionshandel, bei der Vermeidung von (prozessbedingten) Treibhausgasemissionen. Gefördert wird dabei die Umstellung auf erneuerbare Energieträger, Energieeffizienzmaßnahmen und sonstige Maßnahmen zur größtmöglichen Vermeidung von Treibhausgasemissionen. Für Österreichische Unternehmen stehen dafür bis 2026 in Summe 100 Millionen Euro, finanziert aus der Aufbau- und Resilienzfazilität der Europäischen Union im Rahmen von „NextGenerationEU“, zur Verfügung.

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IPCEI im Bereich Wasserstoff - 125 Millionen Euro bis 2026

Österreich beteiligt sich im Bereich Wasserstoff an zwei IPCEIs:

  • IPCEI Hy2Tech: Der Fokus liegt auf der Förderung von hochinnovativen Projekten entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Entwicklung und der Hochskalierung neuer hocheffizienter Elektrolyseprozessen und Brennstoffzellensystemen über innovative Speicher und Transporttechnologien bis zur Nutzung von Wasserstoff in schwer zu elektrifizierenden Bereichen im Mobilitätssektor (u.a. Schwerverkehr, Schifffahrt, Luftfahrt).
  • IPCEI Hy2Use: Diese Schiene zielt darauf ab, die Versorgung mit Wasserstoff zu fördern und die Entwicklung und den ersten industriellen Einsatz von Wasserstofftechnologien in Industriesektoren wie Zement, Stahl und Glas zu ermöglichen.

Beide Vorhaben wurden bereits von der EK beihilferechtlich genehmigt und für diese stehen über die Europäische Aufbau- und Resilienzfazilität (RRF) in Summe 125 Millionen Euro für die österreichischen Beteiligungen zur Verfügung.

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Transformation der Industrie im Rahmen des Budgetbegleitgesetzes (sofern nicht im EAG gefördert) – 2,975 Milliarden Euro bis 2030 (175 Mio. € 2023, danach 400 Mio. € pro Jahr)

Die energieintensive Industrie ist ein Rückgrat der österreichischen Volkswirtschaft. Wir schaffen einen finanziellen Rahmen, damit Unternehmen am Standort Österreich transformative Investitionen in Richtung Klimaneutralität durchführen können.

Die Umstellung von industriellen Prozessen sowie der Aufbau der entsprechenden Werksinfrastruktur erfordern einen hohen Investitionsaufwand sowie frühzeitige Planungssicherheit. Um in diesem Zusammenhang neben erhöhten Investitionskosten auch Betriebskosten fördern zu können, bedarf es neuer Förderungsinstrumente, die flexibel auf die erhöhten Betriebskosten reagieren, eine Überförderung ausschließen und langfristig ausgerichtet sein (z. B. 10 Jahre). Wie andere Mitgliedsstaaten der Europäischen Union wie z.B. Deutschland prüft auch Österreich hier den Einsatz von Carbon Contracts for Difference.

Klima- und Transformationsoffensive

 Umweltförderung im Inland (sofern nicht im EAG gefördert) – 600 Millionen Euro bis 2026

Förderung von Klimaschutzmaßnahmen von Betrieben, Gemeinden und Vereinen mit ein jährlicher Zusagerahmen in der Höhe von 150 Millionen Euro. Schwerpunkte sind der Einsatz von erneuerbarer Wärme, Abwärmenutzung, Energieeffizienzmaßnahmen sowie Ressourceneffizienz. Es gibt in der Umweltförderung im Inland keine technologiespezifischen Budgets. Wasserstoff-Demonstrationsanlagen und thermische Vergasungsanlagen und Aufbereitungsanlagen zur Eigenversorgung von Betrieben mit Produktgas auf Grundlage fester Biomasse können aktuell auch über die UFI gefördert werden.

Alle Förderthemen & Förderprogramme

Vorzeigeregion Energie – Wasserstoffinitiative Vorzeigeregion Austria Power & Gas (WIVA P&G)

Im Rahmen der Initiative „Vorzeigeregion Energie“ des Klima- und Energiefonds werden Musterlösungen für intelligente, sichere und leistbare Energie- und Verkehrssysteme entwickelt und demonstriert. Von 2018 bis 2025 investiert der Klima- und Energiefonds bis zu 120 Millionen Euro, dotiert aus Mitteln des BMK in drei Vorzeigeregionen.

Eine der drei Vorzeigeregionen, die Wasserstoffinitiative Vorzeigeregion Austria Power & Gas (WIVA P&G), widmet sich dezidiert der Demonstration der Umstellung der österreichischen Volkswirtschaft auf ein stark wasserstoffbasiertes Energiesystem. Dabei stehen Herstellung, Speicherung, Verteilung und Anwendung von erneuerbarem Wasserstoff in den Bereichen Energieversorgung, Industrie und Mobilität im Fokus. In der letzten Ausschreibung 2021 wurden 5 Wasserstoffprojekte zur Förderung (Fördervolumen ca. 12 Mio. €) vorgeschlagen, die 2022 starteten. Dabei werden zwei Hydrogen Valleys bzw. Living Labs gefördert (ca. 5 Mio. €), welche umsetzungsnahe und sektorenübergreifende Erprobungen unter realen Bedingungen ermöglichen:

  • H2REAL (Hydrogen Region East Austria goes Live)
  • ZEMoS (Zero Emission Mobility Salzburg)

Vorzeigeregion Energie

Wiva Webseite

Energieforschung 2023 (Programm des Klima- und Energiefonds)

Die Förderung von Wasserstofftechnologien wird auch im Energieforschungsprogramm des Klima- und Energiefonds für das Jahr 2023 berücksichtigt. 

„FTI-Initiative Klimaneutrale Industrie“ im Klima- und Energiefonds

Mit dieser FTI-Initiative sollen technologische Lösungen für die energieintensive Industrie entwickelt werden, die C02 belastende Technologien ersetzen. Es soll anhand von Vorzeigeprojekten der Nachweis erbracht werden, dass klimaneutrale industrielle Produktion mit Innovationen Made in Austria technisch und wirtschaftlich tragfähig ist und die jährlichen Treibhausgasemissionen der Industrien um 1 Mio. Tonnen CO2equ bis zum Jahr 2030 reduziert werden. Bei den entwickelten Lösungen wird Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen. Die Initiative baut auf den Erkenntnissen aus der Vorzeigeregion Energie auf und spielt in internationale Formate wie „Net-Zero Industries Mission“ oder „Clean Energy Transition Partnership“ ein und wird mit relevanten anderen Förderungen koordiniert (z.B. Transformation der Wirtschaft, EU Innovationsfonds).

Artikel: Klimaneutralität für die Schwerindustrie

Wasserstoffförderungen in der Mobilität

  • EBIN (Förderprogramm "Emissionsfreie Busse und Infrastruktur") - 406 Millionen Euro bis 2026: Ziel ist es, den Anteil emissionsfreier Busse (Elektrobusse, Oberleitungsbusse oder Busse mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb) im ÖPNV drastisch zu steigern. So sollen bis zum zweiten Quartal 2026 mindestens 682 aller im innerösterreichischen Linienverkehr im Einsatz befindlichen Busse auf emissionsfreie Busse umgestellt und die für den Betrieb notwendigen Infrastrukturen installiert worden sein. Förderquoten von bis zu 80% der Investmehrkosten bei Fahrzeugen und 40% der Kosten für die Infrastruktur, gestartet im Sommer 2022.
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  • ENIN (Förderprogramm „Emissionsfreie Nutzfahrzeuge und Infrastruktur“) - 455 Millionen Euro bis 2026: Ziel ist es, den Anteil emissionsfreier Nutzfahrzeuge deutlich zu steigern. So sollen bis zum zweiten Quartal 2026 mindestens 2.767 Nutzfahrzeuge der Fahrzeugklasse N1 auf emissionsfreie Modelle umgestellt und die für den Betrieb notwendige Infrastrukturen installiert worden sein. Darüber hinaus wird die Möglichkeit geschaffen, auch Projekte mit schweren Nutzfahrzeugen (Fahrzeugklassen N2 und N3) einzureichen. Start ist Ende 2022 / Anfang 2023. Förderquoten von bis zu 80% der Investmehrkosten bei Fahrzeugen und 40% der Kosten für die Infrastruktur
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  • FTI-Strategie Mobilität – 4,8 Millionen Euro in 2023: In 2022 und 2023 jeweils 4,8 Millionen Euro für das Missionsfeld Technologie, in dem u.a. Brennstoffzellen und Wasserstoffaktivitäten gefördert werden
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EU-Programme

Des Weiteren gibt es eine Vielzahl an Fördermöglichkeiten auf EU-Ebene. Ziel ist es, die Teilnahme von österreichischen Projekten von Seiten des BMK aktiv zu unterstützen.

EU-Innovationsfonds – insgesamt 38 Milliarden Euro bis 2030

Der EU-Innovationsfonds fördert von 2020 bis 2030 Demonstrationsvorhaben im Bereich innovativer Technologien und bahnbrechender industrieller Innovationen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Dazu werden bis 2030 zwei Ausschreibungen pro Jahr stattfinden: eine Ausschreibung für Projekte mit einem Investitionsvolumen (CAPEX) von über 7,5 Millionen Euro im Herbst und eine Ausschreibung für Projekte mit einem Investitionsvolumen unter 7,5 Millionen Euro jeweils im Frühjahr.

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Clean Hydrogen Partnership – 1 Milliarde Euro bis 2027

Das Thema Wasserstoff wurde auf europäischer Ebene in einer eigenen Partnership gebündelt. Im Zeitraum 2021 bis 2027 hat diese Partnership (auch bezeichnet als: Clean Hydrogen Joint Undertaking) ein Budget von ca. 1 Milliarden Euro zur Verfügung. Darüber hinaus hat die Europäische Kommission über den „REPowerEU Plan“ 200 Mio. € bis 2025 für die Verdopplung der Anzahl der „Hydrogen Valleys“ bereitgestellt. Davon werden 60 Mio. € im Call Budget 2023 ausgeschrieben, insgesamt beträgt das Ausschreibungsvolumen 2023 somit ca. 260 Mio. €.

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IEA Hydrogen TCP (Technologieprogramm der Internationalen Energieagentur) - ca. 120.000 Euro p.a. für Wasserstoff

Ziel ist die Beschleunigung der Einführung und breiten Nutzung von Wasserstoff, um die Energiesicherheit zu verbessern und die wirtschaftliche Entwicklung international zu fördern. Österreich ist seit dem Jahr 2018 Mitglied im Technologiekooperationsprogramm (TCP) Wasserstoff der IEA. Ausschreibungen zu Beteiligungen an den TCPs für österreichische Organisationen finden einmal pro Jahr statt.

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EU Breakthrough Energy Catalyst – insgesamt 820 Millionen Euro bis 2027

Ein Public-Private-Partnerhsip im Rahmen dessen EU-Finanzierung aus Horizon Europe und dem Innovationsfonds im Rahmen von InvestEU vorgesehen wird. Es sind vier Technologiesektoren vorgesehen: Wasserstoff, Direct Air Capture, Sustainable Aviation Fuels und langfristige Energiespeicherung.

Zu Breakthrough Energy

Strategic Research & Hydrogen Agenda „Green Hydrogen“ – 3,5 Millionen Euro bis 2023

Umsetzung der SRIA des Green Hydrogen Agenda Processes durch transnationale Ausschreibungen mit europäischen/internationalen Partnerländern. 2,0 Millionen Euro davon wurden 2022 über die Ausschreibung der Clean Energy Transition Partnership (CETP) ausgeschrieben.

Entwicklung der Ausgaben bis 2021

Die Ausgaben der öffentlichen Hand für Forschung, Entwicklung und erstmalige Demonstration für den Bereich Wasserstoff und Brennstoffzellen stiegen von 8,6 Millionen Euro im Jahr 2020 auf 41,1 Millionen Euro im Jahr 2021 stark an und haben sie sich dadurch innerhalb eines Jahres annähernd verfünffacht. Besonders stark gestiegen ist der Subbereich Wasserstoff, welcher 31,5 Millionen Euro erreichte.

Entwicklung Energieforschungsausgaben – Wasserstoff und Brennstoffzellen (2017 bis 2021, Quelle AEA)

Entwicklung Energieforschungsausgaben – Wasserstoff und Brennstoffzellen (2017 bis 2021, Quelle AEA)

Für die Finanzierung von Vorhaben der Forschung, Entwicklung und Demonstration im Bereich Wasserstoff konnten bisher zahlreiche Programme genutzt werden. Dezidierte thematische F&E-Programme exklusiv für Wasserstoff gibt es derzeit keine, das Thema Wasserstoff ist aber grundsätzlich in zahlreichen thematischen Linien, Strukturprogrammen und bottom-up Förderschienen einreichbar. Hierbei sind die unterschiedlichen Zielsetzungen und Kriterien zu beachten.

Von den im Jahr 2021 41,1 Millionen Euro Gesamtförderung wurden 29,3 Millionen Euro vom Klima- und Energiefonds bereit gestellt (www.klimafonds.gv.at)